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A k t u e l l

Aktuelles aus der Werkstatt  (1.11.2022)
Besuch bei Verwandten
Was im September nicht klappte, gelang dann doch noch ohne größere Probleme im Oktober: Der Rundumschlag auf Saturn, Jupiter und Mars, in der Titelzeile als "Besuch bei Verwandten" umschrieben. Sie sind ja schon  mehr (Mars)  oder weniger (Saturn und Jupiter) eng  mit der Erde verwandt und befinden sich obendrein nach kosmischen Maßstäben in unserer Nachbarschaft. Alle diese Planeten drehen sich genau wie die Erde um ein und denselben Stern, nämlich die Sonne. Nur für eine menschliche Besiedlung, wie es uns die Raumfahrtindustrie glauben machen will, eignen sie sich leider nicht. Mit Ausnahme von Mars wird auch kein direkter Besuch möglich sein, dazu sind sie einfach zu lebensfeindlich. Der bleibt dann unbemannten Raumsonden  vorbehalten. Für eine kontaktlose Erkundung mit dem Fernrohr muss es auch nicht gleich ein Weltraumteleskop sein wie "Webb" oder "Hubble", obwohl beide vorzügliche  Bilder liefern. Ein virtueller Besuch ist grundsätzlich nicht nur weniger aufwändig, sondern auch risikoärmer, etwa was eine denkbare Seuchenverbreitung betrifft. Schon ein kleines Fernrohr zeigt von der Erde aus, wie es bei unseren Nachbarn "grob" zugeht. In der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober bot sich mir folgender Anblick:
Bild
Saturn am 6.10.22  21:48
 280/2800 mm  SC-HD + 2.5 x Barlowlinse
256/2000 x 1/11s Luminanz mit SkyrisM & IR-Passfilter + 500/2000 x 1/11s RGB mit SkyrisC & IR-Sperrfilter
Aufnahmesoftware iCap 2.3, gestackt und 3x gedrizzelt mit AS!3, geschärft mit Registax6, nachbearbeitet mit Photoshop CC
Das "Seeing" war diesmal nicht ganz so gut wie am 11. September, aber sonst konnte ich mich über die Aufnahmebedingungen nicht beklagen.  Saturn kam wieder als erster an die Reihe, da er auch als erster am Himmel kulminierte. Bei ihm war die maximale Horizontdistanz  für eine möglichst geringe Luftunruhe besonders wichtig, weil er sich in diesem Jahr nur horizontnah aufhielt.  Natürlich punktet Saturn mit seinen Ringen, entstanden aus den Trümmerstücken eines ehemaligen Mondes, der ihm einmal zu nahe gekommen ist. Ihre Teilungen sind Folge der Gravitation überlebender Monde, von denen man auch die Bewegung einiger um ihren Heimatplaneten mit dem Teleskop von der Erde aus verfolgen kann. Die Ringe, nur wenige Kilometer dick, erscheinen während eines Saturnumlaufes um die Sonne (29 Jahre) unter ganz unterschiedlichem Winkel. In Kantenstellung sieht man dann praktisch nur einen Strich, aber sonst kann man meist oben oder unten hindurchsehen.  In den ersten Fernrohren sah es so aus, als ob Saturn Henkel oder Ohren hatte. Der Durchmesser des gesamten Ringsystems beträgt etwa 150000 Kilometer. Auf der Oberfläche des Gasplaneten kann  man gelegentlich bereits in kleineren Instrumenten vergleichbare, wenn auch nicht so deutliche  Strukturen wie auf Jupiter erkennen.
Saturn war nach wenigen Minuten "im Kasten". Ich beschloss, mich in Anbetracht der doch recht stabilen Witterung bis zur Kulmination des nächsten Kandidaten (Jupiter) erstmal auf die Couch zu legen.
Bild
Jupiter mit GRF am 7.10.22   1:52 
280/2800 mm  SC-HD + 2.5 x Barlowlinse
300/2000 x 1/21s Luminanz mit SkyrisM & IR-Passfilter + 300/2000 x 1/21s RGB mit SkyrisC & IR-Sperrfilter
Aufnahmesoftware iCap 2.3, gestackt und 3x gedrizzelt mit AS!3, geschärft mit Registax6,
nachbearbeitet mit Photoshop CC und auf 2/3 verkleinert
Vorsichtshalber hatte ich mir den Wecker gestellt. Ich brauchte ihn aber nicht, weil ich immer wieder zwischendurch aus dem Fenster schaute, um sicherzugehen, dass sich das Wetter hielt. Das tat es auch. Aber sicher ist sicher. Gegen 1 Uhr war ich samt Hund wieder in der Sternwarte. Jupiter zeigte inzwischen seine "Schokoladenseite", nämlich die mit dem "Großen Roten Fleck". Dieser schon mit Beginn der Fernrohrbeobachtungen seit dem 17. Jahrhundert bekannte Wolkenwirbel verändert Aussehen und Farbe im Laufe der Jahre, ohne jemals ganz zu verschwinden. Möglicherweise ist er der Überrest eines riesigen Impaktes. Ansonsten zeigt die Jupiteroberfläche aus flüssigem Methan und Ammoniak deutlich mehr und dauerhaftere Strukturen als der ähnlich aufgebaute Saturn. Als mit Abstand größter Planet unseres Sonnensystems schart Jupiter (Umlaufzeit: 12 Jahre) nicht nur eine Menge größerer und kleinerer Monde um sich, sondern beeinflußt durch seine gewaltige Anziehungskraft auch in stärkerem Maße die Bahnen von Kometen und Kleinplaneten, manchmal sogar durch Ablenkung  in gefährliche Nähe zur Erde. An Jupiter habe ich dann auch gleich mehrere Luminanz- und Farbvideos "verschossen", um die Ausbeute zu erhöhen. Dies schien mir erforderlich, weil die Luftunruhe ganz gegen die Regel im Laufe der Nacht und trotz größerer Horizontentfernung  zugenommen hatte. Das o.a. Endergebnis war mein bisher bestes Jupiterbild dieser Saison.
Bild
Mars am 7.10.22  2:14
280/2800 mm  SC-HD + 2.5 x Barlowlinse
720/6000 x 1/177s Luminanz mit SkyrisM & IR-Passfilter + 600/6000 x 1/177s RGB mit SkyrisC & IR-Sperrfilter
Aufnahmesoftware iCap 2.3, gestackt und 3x gedrizzelt mit AS!3, geschärft mit Registax6,
nachbearbeitet mit Photoshop CC und auf 2 x  nachvergrößert
Und weil  alles bis dahin so  gut "hingehauen" hatte, habe ich gleich bei Mars weitergemacht, obwohl er noch deutlich von seiner Kulmination entfernt war. Zwar betrug sein Winkeldurchmesser mittlerweile 13 Bogensekunden, gegenüber seinen großen Brüdern fiel er jedoch etwas ab. Trotzdem waren neben seiner "Football"-Form, Südpolkappe und dunkle Strukturen auf der roten Oberfläche bereits gut erkennbar. Die merkwürdige Eiform ist nur das Ergebnis der etwas "einseitigen" Beleuchtung durch die Sonne, und diese wird wiederum hervorgerufen durch die Geometrie der Marsbahn. Mars könnte eher der "kleine Bruder" der Erde sein, nicht nur von seiner Größe her, sondern auch von seinen sonstigen Eigenschaften. Anscheinend hat das alles aber nicht für Leben in irgendeiner Form gereicht. Die Chancen für eine menschliche Besiedlung stehen daher schlecht. Abgesehen von der langen und energiefressenden Reise müsste auch so ziemlich alles, was dort gebraucht wird, mitgebracht werden. Trotzdem hat Mars die Phantasie des Menschen nicht erst seit Elon Musk beflügelt. Der Marstag dauert kaum länger als der Erdentag (das Marsjahr aber fast 2  Erdenjahre).  Um die bestmögliche Auflösung der Bilder trotz Oberflächenrotation zu gewährleisten, konnte ich mir bei den Aufnahmen etwas mehr Zeit lassen als bei Jupiter und Saturn, die - obwohl um ein Vielfaches größer - für eine Umdrehung nur etwa 10 Stunden brauchen.
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