Aktuelles aus der Werkstatt (1.4.2025)
NGC3344 - Eine Balkengalaxie in Frontalansicht
NGC3344 - Eine Balkengalaxie in Frontalansicht
Hatte in den letzten Monaten unser Sonnensystem noch im Zentrum meiner fotografischen Bemühungen gestanden, verschob sich dieses inzwischen in Richtung auf Deep-Sky-Objekte. Die partielle Sonnenfinsternis vom 29. März hätte ich trotzdem wenigstens im Tele "mitgenommen" - selbstverständlich unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen. Das Ereignis war für mich aber praktisch unbeobachtbar gewesen, denn es regnete bis zum Nachmittag. Im März bot sich jedoch rückblickend genügend Gelegenheit für Deepskyfotografie.
So ist auch die Aufnahme von NGC3344 entstanden, die fast noch "warm" ist, denn sie ist am Abend der Sonnenfinsternis entstanden. Da hatten sich die Beobachtungsbedingungen - wie auch im lokalen Wetterbericht angekündigt - zum Guten gewendet. Es entwickelten sich sogar ideale Bedingungen für längere Belichtungszeiten. Ich wollte mich an NGC3184, der "Kleinen Feuerradgalaxie", versuchen. Beim Einstellen habe ich wohl die Katalogbezeichnung verwechselt und stattdessen NGC3344 im Objektverzeichnis aufgerufen. Da beide Objekte sich im Anblick ähneln, in enger Nachbarschaft am Himmel oberhalb des Sternbildes "Löwe" stehen, und sie obendrein auf dem Kamerabildschirm nur schemenhaft zu erkennen waren, fiel mir das erst bei der Ergebnissichtung am Folgetag auf. Ich bin mittlerweile darüber aber überhaupt nicht traurig!
So ist auch die Aufnahme von NGC3344 entstanden, die fast noch "warm" ist, denn sie ist am Abend der Sonnenfinsternis entstanden. Da hatten sich die Beobachtungsbedingungen - wie auch im lokalen Wetterbericht angekündigt - zum Guten gewendet. Es entwickelten sich sogar ideale Bedingungen für längere Belichtungszeiten. Ich wollte mich an NGC3184, der "Kleinen Feuerradgalaxie", versuchen. Beim Einstellen habe ich wohl die Katalogbezeichnung verwechselt und stattdessen NGC3344 im Objektverzeichnis aufgerufen. Da beide Objekte sich im Anblick ähneln, in enger Nachbarschaft am Himmel oberhalb des Sternbildes "Löwe" stehen, und sie obendrein auf dem Kamerabildschirm nur schemenhaft zu erkennen waren, fiel mir das erst bei der Ergebnissichtung am Folgetag auf. Ich bin mittlerweile darüber aber überhaupt nicht traurig!
Zur Aufnahme: Nachdem sich dann zum Sonnenuntergang auch die Wolken zurückgezogen hatten, habe ich den RASA aufgebaut ... und mich auf die Couch gelegt, denn das ins Auge gefasste Ziel war für das Teleskop erst gegen 21:00 erreichbar. Dabei blieb die Verwechslung von NGC3344 mit NGC3184 unerheblich. Ich hatte für den Beobachtungsabend von vornherein nur 1 Objekt und das mit etwas längerer Belichtung vorgesehen, weil ich feststellen wollte, wie sich die Belichtungszeit im Endergebnis niederschlägt. Außerdem wollte ich nicht unnötig unter Zeitdruck kommen. Es war wie im Bilderbuch: klar, windstill, nicht zu kalt, dunkel (Neumond) und still, ausgesprochen wenig Flugverkehr (Wochenende!) und kaum Satelliten. Das Ausrichten des Astrografen verlief wie am Schnürchen, das Auffinden und Einstellen des Fotoobjektes genauso. Die Aufnahmen wurden in fest vorprogrammierten 10er-Intervallen durchgeführt. Dazwischen erfolgte jeweils zur Sicherheit ein in diesem Fall letztlich überflüssiges Föhnen von Kamera und Korrektionslinse, um Taubildung zu vermeiden. Nachdem ich 15 Serien ohne Zwischenfälle im Kasten hatte, entschloss ich mich, solange weiterzumachen, bis der Akku aufgab. Dabei kontrollierte ich gegen Ende der Session regelmäßig Teleskop und Montierung auf eine Gefährdung, nach dem Meridiandurchgang miteinander zu kollidieren. Fehlanzeige! Bei etwa 200 Aufnahmen meldete sich die Kamera und zeigte an: Akku leer! Das musste reichen. Allerdings sah ich im Display noch, dass die Sterne nicht mehr punktförmig waren, sondern Striche. Das bedeutete einen Ausfall der Nachführung. Ich war ratlos, konnte aber nach dem Abbauen trotzdem gut einschlafen. Am Morgen - es regnete mittlerweile wieder - kam mir die Erleuchtung: Das war kein Defekt gewesen, sondern ein automatisches Ausschalten der Nachführung (ohne Vorwarnung!) nach Passieren des Zenits, dem Umschwenkpunkt der "Deutschen" Montierung von Ost nach West. Seufz! Mir fiel ein Stein vom Herzen. Das prinzipiell notwendige Umschwenken war der Grund für meine alte Aversion gegen diesen Fernrohr-Montierungstyp gewesen. Ich hatte das Problem wohl verdrängt. Meine Laune besserte sich weiter, als ich merkte, dass lediglich die letzte 10er-Serie betroffen war. Danach gab es ohnehin keinen "Saft" mehr.
Balkengalaxie NGC3344 im "Kleinen Löwen" 29.3.25
mag 9.8 E~25 Mio LJ
203/400 RASA + EOSM200a + Breitbandfilter 236 x 30sec raw-Einzelaufnahmen bei ISO6400 (∑ 118 min)
gestackt in DeepSkyStacker und mit Photoshop und Fitswork nachbearbeitet
mag 9.8 E~25 Mio LJ
203/400 RASA + EOSM200a + Breitbandfilter 236 x 30sec raw-Einzelaufnahmen bei ISO6400 (∑ 118 min)
gestackt in DeepSkyStacker und mit Photoshop und Fitswork nachbearbeitet
Die von Wilhelm Herschel 1785 (natürlich visuell) entdeckte Balkengalaxie hat einen Durchmesser von rund 45000 LJ. Damit ist sie halb so groß wie die Milchstraße. In der Frontalansicht erkennt man den weißen Balken mit seiner hohen Sternendichte sowie rote Sternentstehungsgebiete und filigrane Spiralarme aus überwiegend jungen blauen Sternpopulationen. In der gelblichen Zentralregion dominieren dagegen ältere Sterne. Weniger auffällig sind die äußeren Spiralarme. Man vermutet, dass diese vor langer Zeit bei einer Kollision der eigentlich "einsamen" Galaxie NGC3344 mit einer anderen entstanden sind. Übrigens enthält das Bild auch mehrere Hintergrundgalaxien aus dem Palomar-Galaxienkatalog. Die Einzelsterne gehören dagegen zu unserer Milchstraße. Alles in allem ist NGC3344 ein Prachtexemplar unter den Galaxien - sichtbar aber nur auf "tiefen" Fotos.