Aktuelles aus der Werkstatt (1.9.2024)
Der "Perseiden-Sturm" 2024
Der "Perseiden-Sturm" 2024
Im August habe ich mangels Alternativen die Perseiden weiter fotografisch beobachtet. Die Nächte waren zwar länger, die großen Planeten aber immer noch nicht in Oppositionsnähe bzw. nicht hoch genug am Horizont, um eine "Verlockung" für mich darzustellen. Kometen hielten sich auch zurück. Hinzu kam ein gleich mehrfacher Ausfall bei der Ausrüstung: Mein Smartphone stellte überraschend seine Dienste ein, sodass wichtige astronomische Apps wie Atomuhr, SkySafari und Intervalometer nicht zur Verfügung standen. Der Laptop leistete sich vermutlich infolge eines Windows-Updates zudem einen weiteren Blackout. Außerdem verzögerten sich die Wiederinbetriebnahme des "Arbeitspferdes" (280/2800 mm Schmidt-Cassegrain-HD) und der Umbau der neuen Astrokamera. Schlechtwetter und Lichtverschmutzung kamen hinzu. Übrig blieb unter diesen Umständen nur eine weitere fotografische Verfolgung der Perseiden mit feststehender Kamera plus Weitwinkel-Objektiv.
Im letzten Aktuell hatte ich bereits über den Beginn der Kampagne 2024 geschrieben, über die Natur des Perseidenstroms schon früher, sodass ich mich hier i. W. auf einige Fotos aus der Zeit des Maximums und danach beschränken kann. Zusammenfassend lässt sich für meinen Beobachtungsort sagen, es war sicherlich diesmal kein Jahrhundertereignis, aber durchaus nicht schlecht. Einmal haben wir im dicht besiedelten Europa einfach keinen so dunklen Himmel wie in den südlichen Gefilden, und überdies steht der Radiant nicht so günstig nach der Tageszeit wie dort. Die optimistischen Vorhersagen aus den USA ließen sich daher gar nicht auf unsere Verhältnisse übertragen. Außer einigen hellen Exemplaren war visuell unter den zahllosen "Störenfrieden" (Flugzeuge und Satelliten) am Himmel nur wenig von einem "Perseidensturm" zu sehen. Am besten standen die Chancen für Perseiden-Beobachtungen noch zwischen Mitternacht und Morgendämmerung. Insgesamt habe ich etwa zwei Dutzend dieser Meteore innerhalb 24 "Belichtungsstunden" im Foto eingefangen, mich dabei aber auf die Himmelsgegend westlich des Radianten im Perseus in Richtung auf den Andromedanebel beschränkt. Dabei entfielen allein 10 Sternschnuppen auf zwei Stunden in der Nacht des Maximums (10./11. August).
Im letzten Aktuell hatte ich bereits über den Beginn der Kampagne 2024 geschrieben, über die Natur des Perseidenstroms schon früher, sodass ich mich hier i. W. auf einige Fotos aus der Zeit des Maximums und danach beschränken kann. Zusammenfassend lässt sich für meinen Beobachtungsort sagen, es war sicherlich diesmal kein Jahrhundertereignis, aber durchaus nicht schlecht. Einmal haben wir im dicht besiedelten Europa einfach keinen so dunklen Himmel wie in den südlichen Gefilden, und überdies steht der Radiant nicht so günstig nach der Tageszeit wie dort. Die optimistischen Vorhersagen aus den USA ließen sich daher gar nicht auf unsere Verhältnisse übertragen. Außer einigen hellen Exemplaren war visuell unter den zahllosen "Störenfrieden" (Flugzeuge und Satelliten) am Himmel nur wenig von einem "Perseidensturm" zu sehen. Am besten standen die Chancen für Perseiden-Beobachtungen noch zwischen Mitternacht und Morgendämmerung. Insgesamt habe ich etwa zwei Dutzend dieser Meteore innerhalb 24 "Belichtungsstunden" im Foto eingefangen, mich dabei aber auf die Himmelsgegend westlich des Radianten im Perseus in Richtung auf den Andromedanebel beschränkt. Dabei entfielen allein 10 Sternschnuppen auf zwei Stunden in der Nacht des Maximums (10./11. August).
Der Perseidenstrom im August begann für mich mit einem unerwarteten "Paukenschlag". Am Abend des 5.8. gingen gleich zwei Meteore in die "Fotofalle". Dies war der auffallendste, den ich übrigens visuell überhaupt nicht bemerkt habe:
Perseidenmeteor am 5.8.24 23h30 südlich des Andromedanebels
- Feuerkugel mit etwa 30 Grad langem Schweif -
aufgenommen mit einer EOS M200 + 22 mm Objektiv, abgeblendet auf 2.8, 6 Sekunden belichtet, ISO3200 (raw), nachbearbeitet mit PS CC + Plugins
- Feuerkugel mit etwa 30 Grad langem Schweif -
aufgenommen mit einer EOS M200 + 22 mm Objektiv, abgeblendet auf 2.8, 6 Sekunden belichtet, ISO3200 (raw), nachbearbeitet mit PS CC + Plugins
Etwa zum vorausberechneten Zeitpunkt des Maximums entstand diese Aufnahme:
5 besonders helle Perseiden, aufgenommen am 11. August 2024 innerhalb 1 Stunde kurz vor Mitternacht
(in der 2. Nachthälfte kamen noch 5 hinzu)
Stack aus 25 Einzelaufnahmen (jpg) zu 6 sec mit EOSM200 + 22 mm Pancake-Objektiv, abgeblendet auf 1:3.2, ISO 6400
zusammengefügt und nachbearbeitet mit PS CC + Plugins
mit im Bild u. a. : Andromedanebel, Dreiecksnebel, Sternhaufen h und chi sowie Melotte20
(in der 2. Nachthälfte kamen noch 5 hinzu)
Stack aus 25 Einzelaufnahmen (jpg) zu 6 sec mit EOSM200 + 22 mm Pancake-Objektiv, abgeblendet auf 1:3.2, ISO 6400
zusammengefügt und nachbearbeitet mit PS CC + Plugins
mit im Bild u. a. : Andromedanebel, Dreiecksnebel, Sternhaufen h und chi sowie Melotte20
Noch halb in der Abenddämmerung tauchte bei abklingendem Maximum diese Feuerkugel in die Erdatmosphäre ein:
Feuerkugel (Perseidenmeteor) südlich des Andromedanebels am 14.8.24 22h11
aufgenommen bei Wetterleuchten im Norden mit EOSM200 + 22 mm Pancake-WW-Objektiv, abgeblendet auf 1:3.2
25 raw-Einzelbilder zu 6sec ISO6400 gestackt mit Sequator + jpg-Einzelbild Schnuppe
verbunden und nachbearbeitet mit PS CC + Plugins
aufgenommen bei Wetterleuchten im Norden mit EOSM200 + 22 mm Pancake-WW-Objektiv, abgeblendet auf 1:3.2
25 raw-Einzelbilder zu 6sec ISO6400 gestackt mit Sequator + jpg-Einzelbild Schnuppe
verbunden und nachbearbeitet mit PS CC + Plugins
Mein letztes Perseiden-Bild der Saison habe ich nach einer durch Mondlicht und Wetter bedingten Zwangspause am Abend des 28. August mit einer rot empfindlichen Kamera gemacht, mit der ich eigentlich nur ausprobieren wollte, ob sie ohne Nachführung Emissionsnebel in der Sommermilchstraße abbildet. Wer genau hinschaut, findet neben 2 Sternschnuppen mindestens 4 davon.
Letzte Perseiden 2024, aufgenommen am 28.8.24 als jpg-Einzelbilder um 22h21 und 22h29
Sequatorstack aus 25 Einzelaufnahmen zu je 8 sec mit rot empfindlicher EOSMa bei ISO6400 + 22 mm Pancake, abgeblendet auf 1:3.2
nachbearbeitet mit PS CC und Fitswork
Sequatorstack aus 25 Einzelaufnahmen zu je 8 sec mit rot empfindlicher EOSMa bei ISO6400 + 22 mm Pancake, abgeblendet auf 1:3.2
nachbearbeitet mit PS CC und Fitswork
Rückblickend bin ich unter den gegebenen Umständen mit meiner Foto-Ausbeute zufrieden. Rein visuell wäre nicht so viel zusammengekommen. Von den Vorhersagen für 2024 kann ich bestätigen: Sie waren schnell und überwiegend hell, allerdings doch nicht ganz so auffällig und zahlreich wie erhofft.