Aktuelles aus der Werkstatt 1.5.2022
Vom Adlernebel zum Omeganebel
Vom Adlernebel zum Omeganebel
Im vorigen Aktuell hatte ich über die "Säulen der Schöpfung" und die "dramatische" Entstehungsgeschichte meines Fotos ihrer galaktischen Heimat, nämlich des Emissionsnebels M16, geschrieben. Es sollten fast zwei Monate vergehen, bis sich mir endlich die Gelegenheit zur Aufnahme des benachbarten Omeganebels M17 im Sternbild "Schütze" bot. Dazu brauchte ich gleich drei Anläufe, denn zweimal zog sich kurz vorher der Himmel zu - als sonst alle übrigen Randbedingungen, wie die Abwesenheit störenden Mondscheins, erfüllt waren. Verbunden damit war jedes Mal eine vollständige, aber unergiebige Nachtschicht mit entsprechendem Schlafdefizit. Schließlich wurde meine Hartnäckigkeit aber doch belohnt.
Am Abend des 27. Aprils gaben die Wolken zumindest blickweise die Sicht auf einige Sterne frei. Ich entschloss mich trotz der bisherigen Fehlversuche zu einem erneuten Außeneinsatz. Für die Fernrohraufstellung und -ausrichtung reichte es gerade noch, dann schloss sich die Wolkendecke erstmal. Im Vertrauen auf mehrere gleich lautende Wetterberichte, die im Laufe der Nacht eine Wieder-Entwölkung prognostizierten, legte ich mich jedoch nicht ins Bett, sondern wartete die weitere Entwicklung im warmen Haus ab. Und tatsächlich waren ab Mitternacht wieder einige Sterne vom Fenster aus zu sehen. Diesmal wollte der Beobachtungshund nicht alleine zurückbleiben. Als Kompromiss bot ich ihm das Strohlager im Stall an, wo er für den Rest der Nacht in meiner Nähe Mäuse jagen konnte. Dieses Angebot nahm er schließlich an. Bei der Wahl des optimalen Fernrohrstandorts für die Aufnahme des "notorisch" horizontnahen M17 war ich erneut auf die bereits bekannte Baumlücke im Südosten angewiesen, denn M17 liegt noch etwas südlicher als M16. Die Fotoserie sollte spätestens eine Stunde vor Beginn der astronomischen Dämmerung beginnen, also etwa zwischen halb drei und vier Uhr ablaufen. Die Zeit davor und danach hatte ich für andere Astrofotoprojekte vorgesehen. Trotz gelegentlich durchziehender Bewölkung und einer nicht ganz perfekten Nachführung war diesmal der Einsatz erfolgreich. Nach dem Geräteabbau ging die Nacht für mich allerdings übergangslos in den Alltag über. Ein Mittagsschlaf erwies sich später als unumgänglich.
Hier zunächst zum Vergleich mein bisher bestes M17-Foto aus dem Jahre 2015 :
Am Abend des 27. Aprils gaben die Wolken zumindest blickweise die Sicht auf einige Sterne frei. Ich entschloss mich trotz der bisherigen Fehlversuche zu einem erneuten Außeneinsatz. Für die Fernrohraufstellung und -ausrichtung reichte es gerade noch, dann schloss sich die Wolkendecke erstmal. Im Vertrauen auf mehrere gleich lautende Wetterberichte, die im Laufe der Nacht eine Wieder-Entwölkung prognostizierten, legte ich mich jedoch nicht ins Bett, sondern wartete die weitere Entwicklung im warmen Haus ab. Und tatsächlich waren ab Mitternacht wieder einige Sterne vom Fenster aus zu sehen. Diesmal wollte der Beobachtungshund nicht alleine zurückbleiben. Als Kompromiss bot ich ihm das Strohlager im Stall an, wo er für den Rest der Nacht in meiner Nähe Mäuse jagen konnte. Dieses Angebot nahm er schließlich an. Bei der Wahl des optimalen Fernrohrstandorts für die Aufnahme des "notorisch" horizontnahen M17 war ich erneut auf die bereits bekannte Baumlücke im Südosten angewiesen, denn M17 liegt noch etwas südlicher als M16. Die Fotoserie sollte spätestens eine Stunde vor Beginn der astronomischen Dämmerung beginnen, also etwa zwischen halb drei und vier Uhr ablaufen. Die Zeit davor und danach hatte ich für andere Astrofotoprojekte vorgesehen. Trotz gelegentlich durchziehender Bewölkung und einer nicht ganz perfekten Nachführung war diesmal der Einsatz erfolgreich. Nach dem Geräteabbau ging die Nacht für mich allerdings übergangslos in den Alltag über. Ein Mittagsschlaf erwies sich später als unumgänglich.
Hier zunächst zum Vergleich mein bisher bestes M17-Foto aus dem Jahre 2015 :
Omeganebel M17
21.5.15 280/560 Hyperstar + EOSMa 20x1sec + 31x30s ISO12800
21.5.15 280/560 Hyperstar + EOSMa 20x1sec + 31x30s ISO12800
Und nun das aktuelle Bild des Omega-Nebels:
M17 Omeganebel im Sternbild "Schütze" 28.4.22 2:24-3:53
203/400 RASA + EOSM100a + Schott-Breitbandfilter 140x30sec raw ISO1600
keine Flats und Darks, kein Guiding
gestackt mit DeepSkyStacker, nachbearbeitet mit Photoshop + Plugins
Anmerkung im Logbuch: kalt, windstill, kaum Tau, durchziehende Wolken
203/400 RASA + EOSM100a + Schott-Breitbandfilter 140x30sec raw ISO1600
keine Flats und Darks, kein Guiding
gestackt mit DeepSkyStacker, nachbearbeitet mit Photoshop + Plugins
Anmerkung im Logbuch: kalt, windstill, kaum Tau, durchziehende Wolken
Es handelt sich tatsächlich um dasselbe Objekt. Der Unterschied ist augenfällig und - abgesehen von der abweichenden Orientierung - insbesondere auf die längere Belichtung, die Verwendung eines Breitbandfilters sowie auf neuere Bildbearbeitungsmöglichkeiten zurückzuführen.
Bei dem (wie der benachbarte Adlernebel M16) 1745 von dem Schweizer Astronomen Jean-Philippe Loys de Chéseaux entdeckten Omeganebel handelt es sich um eine etwa 6 Millionen Jahre alte und 6000 Lichtjahre entfernte Sternentstehungsregion im sogenannten Sagittarus-Arm unserer Milchstraße. Durch die Strahlung der im Inneren liegenden jungen Sterne wird er zum Leuchten angeregt und erscheint in einem helleren Farbton als der etwas größere Adlernebel.