Fazit
"Jedes Fernrohr hat seinen Himmel". Dieser Satz gilt sinngemäß natürlich auch für jede Kamera. Es gibt heute trotz Lichtverschmutzung und schlechtem Seeing viele Wege, um zu brauchbaren Fotos zu kommen. Auf den vorherigen Seiten sollte gezeigt werden, wie dies auch mit einfachen digitalen Foto- und Videokameras sowohl bei Mond und Planeten als auch bei Deepskyobjekten mit kurz belichteten, „gestackten“ Einzelbildern ohne besondere Kontrolle der Nachführung machbar ist. Außerdem sollten die sich ohne großen "Bedienungsstress" anbietenden Einsatzgebiete handelsüblicher Kameras in der Astrofotografie deutlich werden. Wegen ihres günstigen Preis/Leistungs-Verhältnisses und der Möglichkeit, am Fernrohr auf einen Laptop verzichten zu können, sind in der Deepskyfotografie DSLR und Systemkamera, namentlich die EOS-Kameras, nicht nur für Einsteiger erste Wahl. Bei Planeten und Mond wird man am ehesten mit den Astrovarianten der Industrievideokameras zum Ziel kommen, allerdings nicht ohne Laptop am Fernrohr.
Für mich macht Astrofotografie als Hobby nur Sinn, wenn sie mit vertretbarem Aufwand ansprechende Ergebnisse liefert, d. h. bezahlbar bleibt und Entspannung vom Alltag bedeutet. Fazit: In den verschiedenen Digitalkameratypen und in der digitalen Videokamera steckt ein kaum auszunutzendes Potenzial! Mindestens die Hälfte des Erfolges liegt dabei in der Bildbearbeitung. Nur ständige Übung macht den Meister !
Eine an den sich jeweils ergebenden Gelegenheiten orientierte Fotografie sowohl von Deepskyobjekten als auch von Objekten des Sonnensystems bietet sich bei uns wegen den doch recht seltenen idealen Beobachtungsnächten geradezu an. Heller Mond, Großstadtbeleuchtung, dunstiges Wetter und Wolkenlöcher laden nicht unbedingt zu Langzeitbelichtungen ein. Trotzdem geben sie vor allem die Möglichkeit zur Aufnahme von Sonne, Planeten, Mond und Fixsternen (und natürlich auch von Nightscapes). "Richtige" Deepskyaufnahmen gelingen dafür am ehesten, wenn es wolkenlos und ganz dunkel ist. Ein Funkeln der Sterne stört hier weniger als bei der Planetenfotografie mit ihren längeren Brennweiten. Auf jeden Fall kann man durch das Stacken von kürzer belichteten Einzelbildern auch unter weniger günstigen Bedingungen überraschend gute Ergebnisse erzielen.
Und noch etwas: Jeder Sternfreund - ob er nun ein Fernrohr hat oder auch nicht - sollte sich für den Schutz der Nacht vor künstlicher Aufhellung engagieren und sich auch selbst vorbildlich verhalten, denn damit steht und fällt auch seine Möglichkeit zur Himmelsbeobachtung!
Über Fragen, konstruktive Kritik und Anregungen zu unserem Themenkreis würde ich mich freuen. Dafür bin ich zu erreichen unter kontakt(at)skyhunter509.de .
Blick oberhalb der Emberger Alm (Österreich) Richtung Südost 11.10.2017 21:13
EOSM3 auf Stativ + Canon 18 mm 1:3.5 1 x 15 sec ISO3200
EOSM3 auf Stativ + Canon 18 mm 1:3.5 1 x 15 sec ISO3200
Ad astra
und einen klaren, dunklen Himmel!
j. m. - skyhunter
N 50° 32' 47.8"
O 09° 54' 23.1"